Wasserkraft: Strombojen machen den Rhein zur grünen Energiequelle

Der Mittelrhein zwischen Bingen und Bonn weist eine starke Strömung auf. Die Kraft des Wassers soll nun mit Strom­bojen, die als schwimmende Kraft­werke fungieren, zur Energie­erzeugung genutzt werden.

Die Stromboje der österreichischen Firma AquaLibre sind schwimmende Wasserkraftwerke, die in Fließgewässern die Kraft der Strömung nutzen und die Bewegungsenergie in Strom umwandeln. Im Gegensatz zu Wind- und Solaranlagen arbeiten sie wetter- und tageszeitunabhängig, allerdings muss die Wassertiefe mindestens 3 m betragen. Die 11 m langen, maximal 5,35 m breiten und 3,4 m hohen Bojen sind mit Ketten an einem Fundament im Untergrund verankert. Durch das Zusammenspiel von Gewicht, Kettenlänge, Aufhängepunkt, Auftrieb und Strömungsdruck richtet sich die Erfindung von Fritz Mondl stets in der stärksten Strömung knapp unter der Wasseroberfläche aus. Der Rotor treibt einen drehzahlvariablen, getriebelosen PM-Synchrongenerator und läuft so langsam, dass er laut Angabe der Hersteller die Fische nicht gefährdet.

Im Mittelrhein startet derzeit das Projekt MittelrheinStrom 560 bei Rhein-Kilometer 560 am Prinzenstein unterhalb von St. Goar. Dort sollen 16 dieser schwimmenden Kraftwerke installiert werden – erwartet wird doch aufgrund der Strömung eine Jahresarbeit von über 400.000 kWh je Boje, deutlich mehr als der Bedarf von 100 Haushalten. Für AquaLibre ist dies das erste große Referenzprojekt im Ausland.