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DIHK-Außenwirtschaftsreport: Zunehmende Bürokratie hemmt deutsche Ausfuhren

Im Ausland aktive deutsche Unternehmen können auf ein äußerst erfolgreiches Jahr 2011 zurückblicken. Erstmals dürften die Ausfuhren die Billionen-Euro-Grenze überschritten haben. Bei allen Erfolgen hatten die deutschen Unternehmen aber auch immer mehr bürokratische Hindernisse in den Zielmärkten zu überwinden, wie eine aktuelle DIHK-Umfrage unter den Industrie- und Handelskammern (IHK) er­gab. Erschwernisse stellten die Kammern ausge­rechnet in den wichtigen Absatzmärkten Russland und China, aber auch in den USA sowie Argentinien und Brasilien fest.

Hans Heinrich Driftmann, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) ärgert diese Entwicklung: „Ständig wechselnde Einfuhrvorschriften, umfangreiche Dokumentationspflichten und spezielle Zertifizierungsanforderungen behindern die Ausfuhren unserer Betriebe. Das kostet Zeit, Geld und Nerven.“

Driftmann fordert die Europäische Kommission und die Bundesregierung auf, „solche Hemmnisse auf politischer Ebene deutlich anzusprechen und bei unseren Handelspartnern auf Erleichterungen zu drängen“. Das gelte umso mehr, als gleichzeitig die Liberalisierungsverhandlungen in der Welthandelsorganisation WTO stockten.

Ungemach drohe aber auch aus Brüssel, warnt der DIHK-Präsident und erinnert an die Pläne der EU-Kommission, den Ursprung jedes einzelnen Produktes anhand von Kriterien wie Zeitpunkt des Kaufs, Warenwert, Wert der Vormaterialien und Fertigungsschritte dokumentierten zu lassen. „Der bürokratische Aufwand für die Unternehmen wäre enorm“, so Driftmann. Es seien Kosten in dreistelliger Millionenhöhe zu befürchten; zudem könnten viele Produkte, die teure Vormaterialien oder Rohstoffe aus Drittländern enthielten, nicht mehr das Qualitätssiegel Made in Germany tragen.

Dies sei gerade in der europäischen Schuldenkrise kontraproduktiv angesichts der wichtigen Rolle, die der Export für die Wirtschaft spiele. „Hier zusätzliche Belastungen aufzubauen, wäre ein klassisches Eigentor“, warnt Driftmann.

Der Report steht per PDF-Download kostenfrei im Internet bereit. (Quelle: DIHK/ml)