Informationssicherheit im Urlaub: Unsichere Apps locken Einbrecher an

Alle drei bis vier Minuten wird in Deutschland ein Einbruch begangen. Besonders gefährdet ist das Hab und Gut in der Ferienzeit. „Wohl niemand würde seinen Familienurlaub per Zeitungsanzeige öffentlich machen. Das würde Verbrecher ja geradezu einladen. Im Prinzip machen aber viele genau das – weil sie unsichere Apps nutzen“, warnt Ralph Freude, TÜV-Rheinland-Experte für Informationssicherheit.

Restaurant- und Hotelfinder, Navigationshilfe, Chat- und Übersetzungsdienste: Manche dieser Mobility Apps und Reisehelfer rufen im Hintergrund etwa über GPS die Standortdaten des Urlaubers ab oder lesen dessen Telefonbuch aus. „Unbefugte können diese Daten abgreifen, z.B. über unsichere WLAN-Verbindungen am Flughafen, im Hotel oder Internet-Café“, sagt Freude. Wer am anderen Ende der Welt per App online eine Pizzeria suche, gebe Einbrechern damit womöglich den ungewollten Hinweis, dass sich das verlassene Eigenheim gerade ungestört ausräumen lässt. „Viele Nutzer wissen gar nicht, welche sensiblen Daten die diversen Smartphone- und Tablet-Anwendungen abfragen“, so Ralph Freude. Auch wer Urlaubsfotos, Hinweise auf den Wohnort, das Ferienziel und die Dauer des Aufenthalts in sozialen Netzwerken postet, handelt fahrlässig. „Für Cyberkriminelle sind diese Informationen leicht zu finden und bares Geld wert“, so Ralph Freude.

Einen Hinweis auf datensichere Apps gibt das TÜV-Rheinland-Prüfzeichen für mobile Applikationen. Das „Check Your App“-Siegel tragen Anwendungen, welche die gesetzlichen Datenschutzbestimmungen erfüllen und beim TÜV Rheinland ein strenges Testverfahren erfolgreich durchlaufen. Geprüfte Apps werden auf der Website des TÜV Rheinland veröffentlicht. (Quelle: TÜV Rheinland/hw)