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Breaking Borders: Der Mittelstand expandiert lieber in verwandte Märkte

Wie es der Mittelstand in der Erschließung neuer Auslandsmärkte hält, wollte DHL Express wissen und beauftragte die Economist Intelligence Unit mit einer entsprechenden Studie. Die EIU befragte dazu insgesamt 480 Entscheidungsträger aus kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in zwölf Ländern und aus 20 Industrien. Das Ergebnis in Kurzform: „Wir würden ja gerne. Aber …“

Das Aber besteht vor allem darin, dass mittelständische Unternehmen mit ausländischen Märkten zu wenig vertraut sind und oft keine rechte Möglichkeit sehen, dieses Manko auszugleichen. 84 % der Befragten gaben bei der Untersuchung an, dass das Verständnis von Kultur und Sprache wichtig oder sehr wichtig sei, um die Attraktivität eines Zielmarktes zu bewerten. Zu den weiteren schwerwiegenden Hindernissen gehören politische Instabilität und eine inadäquate Infrastruktur sowie kulturelle Unterschiede im Geschäftsleben.

Das erklärt auch, warum die meisten KMU in Länder expandieren, die ihren Heimatmärkten ähneln. Als Faustregel scheint zu gelten: Je fremder die Zielmärkte, desto unwahrscheinlicher eine Expansion. So sind KMU aus den G7-Volkswirtschaften – Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, USA – deutlich stärker in ebenfalls entwickelten Märkten aktiv, während KMU aus BRICM-Ländern – Brasilien, Russland, Indien, China (BRIC) plus Mexiko – ihre Wachstumschancen eher in anderen Entwicklungsländern suchen. Ken Allen, CEO DHL Express interpretiert das so:

„BRICM-KMUs sind in anderen Entwicklungsmärkten besser positioniert, da sie Herausforderungen in einem schwierigen Umfeld besser meistern können. Geringere Kosten und das kleinere Wettbewerbsumfeld sind ebenfalls Vorteile. KMUs in Industrienationen müssen ihren Ansatz für Schwellenländer überprüfen und neue Strategien entwickeln, die ihnen helfen, auch zukünftig in diesen internationalen Wachstumsmärkten wettbewerbsfähig zu bleiben.“

Zu bedenken sind dabei allerdings die Größenverhältnisse des Auslandsengagements: 69 % der Befragten aus G7-Staaten handeln derzeit bereits international, aber nur 46 % der BRICM-Staaten. Insgesamt sieht die Mehrzahl der kleinen und mittleren Unternehmen dennoch kräftiges Potenzial: Manche wollen bereits in den kommenden fünf Jahren bis zu 50 % des Umsatzes im ferneren Ausland erzielen. Das Mittel der Wahl sind bei diesen Wachstumsvorhaben meist Partnerschaften, bevorzugt mit Dienstleistern, Vertriebspartnern oder Unternehmen mit einem bereits etablierten Netzwerk.

Unter den Zielländern bleibt China der Favorit. Die geheimnisvolle Weisheit des Ostens erscheint offenbar längst nicht mehr so befremdlich wie noch vor wenigen Jahren. Afrika dagegen bleibt ein vernachlässigter Kontinent, vor allem, weil KMU dort eine ganze Palette von Widrigkeiten fürchten, von Ebola und AIDS bis zu Bürgerkrieg und Terror. In der Praxis hat das zur Folge, dass dort die Global Player – darunter nicht zuletzt chinesische (Staats-)Unternehmen – vollkommen freie Hand haben.

Die (englischsprachige) Studie „Breaking borders – From Canada to China, barriers overshadow growth for expanding SMEs“ gibt es bei DHL Express kostenfrei als PDF zum Herunterladen. (Quelle: DHL Express/red)