Lieferdrohnen und FTS: FlowPro testet selbst­regelnde Logistik mit KI und 5G

Am 1. Juli 2020 ist das Projekt FlowPro gestartet. In den kommenden drei Jahren soll damit ein intelligentes Mikrologistik-Netzwerk entwickelt werden, das erstens selbstorganisierend funktioniert und zweitens klimaschonend ausgelegt ist.

Beteiligt sind die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) als wissenschaftlicher Ansprechpartner und die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW) in Saarbrücken (Forschungsgruppe Verkehrstelematik); aus der Industrie sind Siemens und die Würzburger Firmen EmQopter und Flexus sowie ASTI InSystems aus Berlin vertreten.

Das Ziel besteht darin, für Industrieparks ein prototypisches sich selbst organisierendes, flexibles Mikrologistiksystem bis hinunter zur Losgröße 1 zu schaffen, das sich mithilfe künstlicher Intelligenz selbst optimiert und anpasst. Parallel dazu liegt das Augenmerk auch auf Faktoren wie dem Energieverbrauch oder der ökologisch vernünftigsten Routenauswahl. Eines der Szenarien ist z.B. die Notlieferung: Wenn eine einzige Schraube für die Montage fehlt, droht Produktionsstillstand. FlowPro soll ausprobieren, wie das fehlende Teil am schnellsten, günstigsten und vernünftigsten zum Einsatzort kommt.

Einzelne Lösungen gibt es bereis, mit FlowPro werden sie jetzt aber modellhaft verschränkt. Dazu sollen die dezentralen Logistikeinheiten technologische Systemgrenzen überwinden und lernen, miteinander zu kommunizieren. Über ein KI-gestütztes Angebotssystem sollen sie selbst die beste Route und den geeigneten Transportträger zu finden. Das wiederum setzt voraus, dass die künstliche Intelligenz jeweils vollständige und aktuelle Daten zu Verkehr, Umwelt, Produkten und den einzelnen Transporteinheiten zur Verfügung hat, außerdem die gewichteten Prioritäten der „Kunden“, also Zeitrahmen, Kosten oder Emissionsziele.

Bei FlowPro wird Projektkoordinator EmQuopter die Lieferdrohnen beisteuern, der SAP-Partner Flexus seine intralogistischen Prozesslösungen und ASTI InSystems das fahrerlose Transportsystem (FTS) proANT. Dieser autonome Transportroboter kann bereits praktische Erfahrung mit 5G-Umgebungen vorweisen. Die 5G-Kommunikations- und Car2X-Architektur (C-V2X) besorgt die HTW. Gefördert wird FlowPro im Rahmen der Bundesforschungsinitiative mFund zur Mobilität 4.0 durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI).