Der Chef ist ein Rating-Risiko

© Ulrich von Kenne, Bundesverband deutscher Banken
© Ulrich von Kenne, Bundesverband deutscher Banken

Neben Fragen zum Eigenkapital, zur Marktposition und zu den Bilanzen in der ersten und zweiten Folge zu Basel II gibt es für das Rating noch ein weiteres wichtiges Thema: die Nachfolgeregelung. Im dritten Teil fragen wir deshalb Ulrich von Kenne, Geschäftsführer des Bundesverbands deutscher Banken, warum die Nachfolge für das Rating unabhängig vom Alter des betreffenden Unternehmers so außerordentlich wichtig ist.

Ulrich von Kenne weiß, dass viele, vor allem jüngere Unternehmer ungern an Nachfolger denken wollen. Schließlich hat man gerade erst selbst den letzten Chef hinter sich gelassen und kann endlich selbst bestimmen, wo es lang geht im eigenen Betrieb. Jeder hofft, dass dieser Zustand noch lange anhält. Aber wer garantiert, dass dem nicht ein Unfall oder eine Krankheit vorzeitig ein Ende setzt – und sei es nur für eine längere Zeit. Der eigene Betrieb ist im Mittelstand fast immer auf die Person des Chefs zugeschnitten. Fällt er aus, gerät der ganze Betrieb ins Wanken.

Anders formuliert: Der Chef ist ein großes Risiko für den eigenen Betrieb und damit auch ein Kreditrisiko für die Banken. Dieses Risiko bewertet das Rating negativ, es sei denn, der Chef kann jederzeit so schnell ersetzt werden, dass der Betrieb im Fall seines Ausfalls ohne Einbußen weiter funktioniert. Genau das leistet eine gute Nachfolgeregelung. (ml)

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